Mit project cologne haben wir uns zum Ziel gesetzt, Studierende auf ihrem Weg zur eigenen Gründung zu begleiten. Anders als bei den meisten Formaten der Startup-Szene, haben unsere Teilnehmer zum Zeitpunkt der Challenge noch nicht gegründet und verfügen in der Regel auch noch nicht über konkrete Ideen für eine eigene Unternehmung. Im Rahmen der Challenge lernen sie, anhand konkreter Pain Points etablierter Unternehmen aus der Region und mit Hilfe bewährter Projektmanagement- und Design Thinking Methoden, Ansätze zu entwickeln. Haben diese am Ende einer Challenge das Potenzial zu einem eigenen Geschäftsmodell, werden aus innovativen Ideen schnell neue Startups. Hier schließt sich dann das Angebot des Gründungsservices Startup@RFH der Rheinischen Fachhochschule Köln an.
project cologne: Hallo Dana, schön dich wiederzusehen. Du und dein Teamkollege Deniz habt mit paged. im Juni den 1. Platz bei der „Telekom Silver Ager Challenge“ belegt und damit die Jury von eurer Idee überzeugt. Was versteckt sich hinter paged.?
Dana: Bei knapp 90% der Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung handelt es sich um sogenannte Silver Ager, also Menschen ab ungefähr 60 Jahren. Diese stoßen in ihrem Alltag nicht selten auf Probleme, gerade im Internet, wo sie durch ihre Beeinträchtigung oftmals von der Nutzung einiger Online-Angebote ausgeschlossen werden. Hier setzen wir von paged. an, indem wir z.B. textlastige Internetseiten durch eine Software an die Bedürfnisse der Nutzer*innen anpassen.
project cologne: Ihr seid ein kleines Team, bestehend aus dir, Dana, und Deniz. Wie habt ihr euch kennengelernt und wie kam es zu der Idee?
Dana: Im Laufe der Corona-Pandemie habe ich Onlinekurse zur Webseitengestaltung belegt und bin dort erstmals auf das Thema Web-Accessibility gestoßen, was ich unglaublich spannend fand. Deniz und ich haben uns während unseres Psychologiestudiums kennengelernt und genau wie ich hatte auch er das Gefühl, dass das ein Thema ist, bei dem man wirklich etwas bewegen kann. Gerade am Anfang möchte man immer direkt alles in Angriff nehmen. Nach vielen Gesprächen mit Nutzer*innen und angesichts meines Schwerpunktes in Kognitionspsychologie sowie der Programmierfähigkeiten von Deniz war aber schnell klar, dass wir uns zuerst den visuellen Aspekten widmen würden. Damit war die Idee für paged. geboren.
project cologne: Wann war für euch erstmals klar, dass eure Idee Potenzial hat und ihr bereit seid, alles auf eine Karte zu setzen?
Dana: Ehrlich gesagt glaube ich, dass wir das Potenzial während der Telekom Challenge von project cologne erkannt haben. Die Anerkennung unserer Idee durch die Telekom und das Preisgeld waren für uns der Startschuss. Da war dann der Ansporn da, diese Idee weiterzuverfolgen. Gleiches gilt für den SENovation-Award und das Gründerstipendium – das sind Dinge, die einen beflügeln und Indizien dafür, dass man auf dem richtigen Weg ist. Diesen Sommer war der Punkt, an dem wir gesagt haben, dass es sich lohnt, das Ganze nicht nur nebenbei anzugehen, weil man wirklich etwas bewirken kann.